Juni 2015
VoIP steht für Voice over IP und bezeichnet das Telefonieren über einen Internetanschluss. Hierbei wird die Sprache (Voice) in kleine Datenpakete zerlegt und mittels des Internet-Protokolls (IP) über das Internet zum Empfänger gesendet. Im Gegensatz zu einem ISDN Anschluss wird hierbei kein zusätzlicher Anschluss für die Telefonie benötigt, da die Übertragung per Breitband-Internetanschluss erfolgt.
Im Vergleich zur klassischen Telefonie liegt der große Vorteil von VoIP in einer langfristigen Reduzierung der Anschaffungs-, Wartungs- und Erweiterungskosten. Zusätzlich ist eine deutliche Einsparung der laufend anfallenden Verbindungsgebühren möglich.
Pauschal lässt es sich schwierig sagen wie hoch das Einsparungspotential beim Umstieg auf VoIP ist, da dies stark von den Anforderungen eines Unternehmens abhängt aber erfahrungsgemäß können wir sagen, dass Einsparungen von 30-40% der totalen Kosten sehr häufig möglich sind.
Grundsätzlich muss unterschieden werden, ob ein Unternehmen eine Telefonanlage in Form eines Hardware Gerätes nutzt und somit per (SIP) Trunking angebunden wird oder ob eine virtuelle oder gehostete Telefonlage (PBX) zum Einsatz kommt. Ersteres kommt bei großen Klein bis zu Mittleren Unternehmen und zweiteres bei Kleinst bis zu überschaubaren Klein Unternehmen zum Einsatz.
Gute VoIP Telefonanlagen kosten oft nur einen Bruchteil von herkömmlichen ISDN Telefonanlagen und bieten meistens genauso viele oder mehr Features. Desweiteren sind VoIP Telefonanlagen einer Erweiterung der Firmenstruktur flexibler konfigurierbar und es lässt sich die Anzahl der Sprachkanäle und Mitarbeiter einfacher erhöhen.
Bei einer virtuellen Telefonanlage (PBX) fällt die Anschaffung einer Telefonanlage komplett weg. Die Funktionalität der Telefonanlage wird auf der Seite des Providers abgedeckt und steht einer professionellen Hardware Telefonanlage oft in wenig nach. Falls das Unternehmen wächst und mehr Telefonanschlüsse benötigt werden, müssen nur die Sprachkanäle erhöht, neue Telefone in der Firma angesteckt und eventuell die Bandbreite der Internetleitung erhöht werden. Die restlichen Konfigurationen werden entweder durch den Provider erbracht oder vom Kunden anhand eines Onlinezugangs vorgenommen.
Verbindungsgebühren sind stark von den dem Telefonievolumen einer Firma abhängig, da die Gebühren umso günstiger sind je mehr ein Unternehmen telefoniert. Mit VoIP lassen sich allerdings geographisch weit voneinander getrennte Standorte im In- und Ausland einfach und sicher miteinander vernetzen und die Telefonie ist selbst bei einem vermeintlichen Auslandsgespräch zwischen den Standorten kostenlos.
Zusätzlich können einmalige und laufende Anschlussgebühren von ISDN oder Multi-Anschlüssen bei der Nuzung von VoIP wegfallen.
Die Gesprächsqualität kann mit VoIP zwar besser als bei ISDN sein, allerdings ist diese bei VoIP stark von dem Internet-Anschluss abhängig. Wird der Internet-Anschluss komplett ausgelastet oder ist dieser durch eine zu hohe Latenz bei der Übertragung von Daten instabil kommt es zu wahrnehmbaren Schwankungen der Qualität bis hin zu einem kompletten Abbruch der Telefonverbindung. Die klassische Telefonie ist hingegen weitgehend gegen äußere Störeinflüsse gefeit.
Man kann diesen Schwierigkeiten allerdings vorbeugend entgegen wirken, indem man beispielsweise Quality of Service (QoS) nutzt, was die VoIP Pakete gegenüber den anderen Paketen priorisiert. Eine starke bis komplette Auslastung kann dadurch gut kompensiert werden. Bei einer geschäftlichen Nutzung und mehreren Mitarbeitern empfehlen wir zudem für die Telefonie einen eigenen Business Internet-Anschluss zu nutzen, um Störeinflüsse auf der Internet-Leitung zu minimieren.
Alte, analoge Telefone haben zusätzlich den Vorteil, dass diese auch im Falle eines Stromausfalles funktionieren. Bei VoIP Anschlüssen kann in solchen Fällen ein sogenanntes Notfallrouting konfiguriert werden, bei welchem alle eingehenden Anrufe auf eine Mobilfunkrufnummer umgeleitet werden.
VoIP Anschlüsse benötigen immer eine funktionierende Internet Verbindung, weshalb darauf geachtet werden muss, dass diese möglichst fehlerfrei funktioniert. Um die Ausfallsicherheit stark zu erhöhen ist es ohne weiteres möglich sich zwei Internet-Leitungen von verschiedenen Anbietern zu bestellen, welche im Optimalfall noch auf zwei unterschiedliche Technologien wie ADSL/SDSL und Glasfaser basieren. Diese beiden Leitungen können bei einem Router konfiguriert werden, welcher automatisch auf die Backup Leitung umschaltet, sobald der primäre Internet-Anschluss ausgefallen ist.
Zusätzlich oder falls kurzfristige Ausfälle der Internet-Leitung verkraftbar sind, lässt sich ein sogenanntes Notfallrouting konfigurieren, welches immer greift, sobald der VoIP Anschluss eines Teilnehmers nicht erreichbar ist. In diesem Fall werden alle Anrufe automatisch auf eine hinterlegte Rufnummer wie eine Mobilfunkrufnummer umgeleitet.
Bei Stromausfällen kann mit mehreren unterbrechungsfreien Stromversorgungen (USVs) gegengesteuert werden.
Ja, davon sind wir felsenfest überzeugt. Es wird immer mehr über VoIP telefoniert. Ein großer Teil der Festnetz Telefonie wird heutzutage bereits über VoIP abgewickelt. Ein Vorläufer in Sachen VoIP ist namentlich A1, die österreichische Telekom, welche 2014 alle ihre Vermittlungsstellen auf VoIP umgestellt haben und somit die komplette Festnetz Telefonie über IP Technologie abwickeln. Weiters zeigt ein Blick über unsere Grenzen hinaus, dass die deutsche Telekom ab 2018 keine neuen ISDN Anschlüsse mehr aufschalten wird, da sich die komplette Entwicklung hin zu VoIP orientiert.
Unternehmen, welche vor der Neuanschaffung einer Telefonanlage stehen, und gegenüber VoIP noch immer Bedenken haben, sollten zumindest zu einer hybriden Telefonanlage greifen, da dadurch im Bedarfsfall neben ISDN immer auf VoIP genutzt werden kann.
Zusätzliche sei erwähnt, dass es auch möglich ist eine bestehende Telefonanlage, welche VoIP nicht unterstützt, VoIP fähig zu machen. In einem solchen Fall wird ein VoIP-Gateway vor die Telefonanlage geschaltet, welches als Vermittler zwischen Telefonanlage und VoIP fungiert. Dies funktioniert selbst bei Hotels, welche für die Verrechnung der Gesprächskosten auf sogenannte Impulsgenerierung angewiesen sind.
Im Gegensatz zur Schweiz und Deutschland kann ein VoIP Anbieter nur eine geographische Rufnummer an Unternehmen vergeben, wenn dieser auch den Netzabschlusspunkt des Unternehmens garantieren kann. Ansonsten darf ein Unternehmen nur eine standortunabhängige 0720er Rufnummer in Österreich nutzen. Dies war einer der Hauptgründe weshalb Sipgate in Österreich den Dienst eingestellt hat, da ihnen nur gestattet wurde 0720er Rufnummer zu vergeben.
05er Rufnummern, auch als „private Netze“ bezeichnet, werden an Organisationen mit mehreren österreichischen Standorten vergeben, damit alle Standorte unter einer landesweit einheitlichen Rufnummern erreichbar sind. Bei diesen Rufnummern gilt eine Tarifobergrenze von 0,40 Cent pro Minute. Die konkreten Kosten können je nach Rufnummer variieren. Ein Anruf ins Privatnetz kann auch nur so viel kosten wie ein Anruf ins österreichische Festnetz.
0800 Rufnummern sind für den Anrufer immer kostenlos. Der Besitzer der Rufnummer übernimmt hierbei alle anfallenden Gebühren. 0800er Rufnummern werden oft für kundenfreundliche Support- oder Bestell-Hotlines verwendet, da sie zu mehr Kundenkontakt führen und die Kundenbindung erhöhen können.
0810 Rufnummern sind Nummern mit geregelter Tarifobergrenze von maximal 0,10 EUR pro Minute. Hierbei teilt sich der Kunde und das Unternehmen die anfallenden Gesprächsgebühren.
Es liegt klar auf der Hand. Wer spricht schon gerne mit einem Anrufbeantworter beziehungsweise verweilt gefühlte Stunden in einer Warteschleife. Eine gesicherte, telefonische Erreichbarkeit ist für Unternehmen unerlässlich. Egal ob es um Beratung, die Annahme von Störungsmeldungen oder Bestellungen geht - hier zeigt sich wie kundenorientiert ein Unternehmen ist.
Insbesondere bei EPUs ist es schwierig bis unmöglich für jeden Anrufer verfügbar zu sein. Aus diesem Grund sind externe Telefonservices ein sehr gutes Instrument um vor allem zu auch zu Spitzenzeiten für alle Anrufer erreichbar zu sein.
Einige unserer Kunden verwenden bereits solche Telefondienste. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Herrn Krüger von Global Office (www.global-office.at) gesammelt.
Bevor ich mich auf die Suche nach einem VoIP Anbieter begebe, muss die vorhandene Infrastruktur analysiert und in der Form von Anforderungen dokumentiert werden. Danach sollte die Überlegung gestellt werden, wo man sich in mehreren Jahren sieht, und die definierten Anforderungen dahingehend geprüft werden, ob diese flexibel genug sind, um sicherzustellen, dass man für einen planbaren Zeitrahmen vorgesorgt hat.
Erst danach würde ich dazu raten mich auf die Suche nach einem VoIP Anbieter zu begeben. Die Leistungsbeschreibungen und Referenzen sind sicherlich bereits ein wesentlicher Bestandteil für das Auswahlverfahren eines möglichen Providers. Danach sollte man die Auswahl bereits auf wenige Provider reduziert haben, worauf man sich ein unverbindliches Angebot legen lassen kann. Nicht zuletzt kann man auch von einer kostenlosen Teststellung, welche jeder seriöse VoIP Provider anbieten sollte, Gebrauch machen, um die Dienste des Anbieters vor dem Vertragsabschluss zu testen.
Die Nummer gehört dem Kunden und kann ähnlich wie bei Mobilfunkrufnummern zu jeden beliebigen Provider portiert werden.
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